Hyper-V oder VMware?

Virtualisierungssoftware ermöglicht den Betrieb mehrerer virtueller Maschinen (VM) auf einem einzigen physischen Computer. Eine virtuelle Maschine verhält sich wie ein eigenständiger PC: Sie können darauf ein Betriebssystem Ihrer Wahl installieren und beliebige Anwendungen ausführen.

Jede virtuelle Maschine ist von den anderen und vom Host-System isoliert. Abstürze und Schadsoftware können sich nicht von der VM auf andere Systeme ausbreiten.

Typische Anwendungen von Hyper-V und VMware

Server:

Datacenter nutzen die Virtualisierung, um mehrere virtuelle Server auf einem einzigen physischen Server zu betreiben, sodass jeder Kunde seinen eigenen privaten Server erhält.

Größere Unternehmen stellen ihren Mitarbeitern virtuelle Desktops zur Verfügung (z. B. über ein Remote Desktop Gateway). Jeder dieser Desktops wird von der Virtualisierungssoftware auf einem Server bereitgestellt.

Hyper-V steht auch für Cloud-Lösungen zur Verfügung. Der weltweit größte Hyperscaler, Microsoft Azure, basiert beispielsweise auf Hyper-V.

Desktop:

Auch für den einzelnen Anwender hat die Virtualisierung einen vielfältigen praktischen Nutzen, z. B. als „Sandbox“ zum Testen unerprobter Software.

Hyper-V ist in Windows Pro integriert und kostenlos erhältlich. Kostenpflichtige Virtualisierungssoftware gibt es von VMware. Mehr dazu weiter unten.

Grundlage der Virtualisierung: Hypervisoren

Ein Hypervisor ist eine Software, die virtuelle Maschinen erstellt und verwaltet. Es gibt zwei Typen:

  • Typ-1-Hypervisoren laufen direkt auf der physischen Hardware und müssen daher ihre eigenen Treiber mitbringen. Sie werden daher auch als Bare-Metal-Hypervisor bezeichnet.
  • Typ-2-Hypervisoren basieren auf dem Host-Betriebssystem (z.B. Windows 11) und werden auch als „Hosted-Hypervisoren“ bezeichnet.
Hyper V und VMware in der Nutzung

Hyper V

Hyper-V ist das Virtualisierungspaket von Windows; dieser Hypervisor setzt direkt auf der Hardware auf; es handelt sich also um einen Typ-1-Hypervisor.

Windows Desktop bietet diverse Virtualisierungsfunktionen, welche auf Hyper-V basieren. Bekannt sind etwa die Sandbox und das Subsystem für Linux.

Eigene virtuelle Rechner aufsetzen können Sie mit dem Hyper-V ab Windows Pro.

Auf der anderen Seite stellt Hyper-V für größere Lösungen wie Serverlandschaften höhere Ansprüche an das Management-Konzept und die Administration als VMware. Grund dafür ist die enge Verzahnung mit dem Betriebssystem und die Art und Weise, wie Storage (Massenspeicher, insbesondere Harddisks) eingebunden wird.

VMware

VMware ist der „Platzhirsch“ unter den Virtualisierungslösungen und bietet eine breite Produktpalette an. Zu nennen sind primär VMware vSphere (Typ-1-Hypervisor) und VMware Workstation (Windows, Linux) bzw. VMware Fusion (Mac) als Typ-2-Hypervisoren für Desktops.

vSphere für Server abstrahiert von der Hardware, d.h. der Speicher ist softwaredefiniert. Dies ermöglicht etwa die Virtualisierung physischer Festplatten und die Einrichtung eines einzigen Speicherpools für alle Hosts. Dies kommt den Bedürfnissen größerer Unternehmen entgegen.

Da die Desktop-Hypervisoren auf dem vorhandenen Host-Betriebssystem aufsetzen, sind sie flexibel konfigurierbar und die virtuellen Maschinen können leicht migriert werden. Durch die weite Verbreitung gibt es eine Vielzahl von Plug-ins, die das Leistungsspektrum der Virtualisierungslösung stark erweitern.

Hyper-V oder VMware?

Hyper-V eignet sich insgesamt besser für kleinere Unternehmen, die einen Windows-Server betreiben und gelegentlich virtuelle Desktop-Umgebungen wie Sandboxes für einzelne Benutzer benötigen.

In Enterprise-Umgebungen mit heterogenen Systemlandschaften kann die Bereitstellung und Verwaltung von Hyper-V eine Herausforderung darstellen, insbesondere wenn im Unternehmen unterschiedliche Windows-Versionen und Speicherlösungen eingesetzt werden.

VMware ist hier einfacher zu handhaben. Hinzu kommt die Palette an Plug-ins, die das Management von virtuellen Maschinen, Rechenzentren und Speichersystemen unterstützen. Für virtuelle Desktops sind beide Lösungen gleichermaßen geeignet. Die Wahl sollte auf der Grundlage der spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen getroffen werden.

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